Südosteuropa gilt gemeinhin als pemmnente Unruheregion. "Nothing bad in the Balkans is a surprise ", notierte METO JovANOVSiu (1999). Dementsprechend stellt sich die historisch-geographische Entwicklung Südosteuropas als eine Folge von gravierenden Konflikten und großen Umbrüchen dar. Die Palette reicht von den Wirren der Völkerwanderungszeit mit dem Vordringen vonAvaren und Slawen über die Eroberung der Osmanen, die Neugliederung der politischen Landkarte nach den Türkenkriegen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowie den beiden Weltkriegen bis zum Zerfall Jugoslawiens mit Bosnienkrieg und Kosovo-Konfiikt oder dem Ende der sozialistischen Ära und den anschließenden Transformationsproblemen. Die großen historischen Konflikte haben eine kontinuierliche Kulturlandschaftsentwicklung immer wieder unterbrochen und jeweils einen Neubeginn mit tief greifendem Wandel bzw. Umbau zur Folge gehabt. Derartige "Brüche" in der Kulturlandschaftsgenese, deren allgemeine theoretische Grundlegung Nnz (1995) in einer gedankenreichen Abhandlung gegeben hat, sind auch für die Entwicklung südosteuropäischer Städte prägend.